Warum Alpha Velvet? Warum tu ich mir das eigentlich an? Ein Webcomic zu zeichnen, das so richtig quer ab sein soll von den anderen Werken in dem Genre? Wegen Geld? Wohl kaum, hier entsteht Underground, kein gut verkaufbarer Mainstream. Vielleicht wegen Ruhm? Naja, dann doch lieber zur Erringung der Weltherrschaft in vierzehn Tagen! Also nein.

Ich mache mir einfach das selber, was ich nirgendwo finde. Ich bin großteils mit franko-belgischen Comics aufgewachsen. Asterix, Lucky Luke, Leutnant Blueberry aber auch Prinz Eisenherz waren prägende Einflüsse und haben mein kreatives Erbmaterial nachhaltig verändert. Später lehrte mich dann Moebius das Staunen. Ich mag definitiv keine Superhelden, die langweilen mich zu Tode. Die Mangaszene ist auch nicht die meine, obwohl ich es wirklich gut finde, dass so viele junge Leute darin aktiv sind.

Science Fiktion ist mein Fach. Seit damals, als mich die Anfangsszene von „A new hope“ in den Kinosessel gedrückt hat, brenne ich für Raumschiffe, Aliens und fremde Planeten.

Viele Jahre später entdeckte ich dann das erwachsene Comic „Die hermetische Garage des Jerry Cornelius“ von Moebius für mich (ich kannte sie eigentlich schon länger, musste aber kopfmässig erst in dieses Werk hinein reifen). Freie Fantasie, das ist es! Das will ich auch machen! Weg mit den Grenzen! Einfach tun und nachher sehen was dabei heraus gekommen ist. Die geplanteStoryline von Alpha Velvet geht selten über drei Seiten hinaus. Spontane Änderungen sind dabei jederzeit möglich.

Mit meinem Ansatz will ich auch dem Leser Platz für seine eigene Fantasie lassen. Deshalb auch keine Farbe und keine glatten, gelackten Grafiken. Die Geschichte ist das wichtigste. Es gibt schon genug durchgestyltes Zeug, das durch tolle Effekte beeindruckt, aber im Kern doch nur langweilt.

Deshalb komm mit auf die Reise, ich lade dich herzlich ein!

Michael Benyuska