Fremdbestimmt

Viel Mütter fühlen sich durch ihre Kinder fremdbestimmt. Sie fühlen sich eingesperrt und haben das Gefühl ihr altes Leben aufgeben zu müssen.
Aber sind es wirklich die Kinder die ihr Leben so bestimmen? Sind es nicht ihre eigenen Ängste?

Ich höre immer wieder von Müttern hoch sensibler Kinder: „ Ich kann bestimmte Dinge nicht tun, weil mein Kind es nicht aushält“. Aber oft gehen sie genau in eine Situation schon mit dem Gedanken hinein: „Mein Kind wird weinen und schreien, denn es wird ihm zu viel werden“.

Was hält uns davon ab das Kind in so einer Situation zu begleiten? Für das Kind da zu sein und den schwierigen Weg mit ihm zu gehen?

Ich habe das Gefühl der Fremdbestimmung sehr stark im ersten Lebensjahr meines Sohnes gehabt. Kaum verließen wir das Schlafzimmer, hat er geweint. Er hat gebrüllt und nicht mehr damit aufgehört.

Was habe ich damals gemacht? Ich bin gleich wieder zurück ins Schlafzimmer und habe mich mit ihm dort eingesperrt. Ich habe es nur verlassen, wenn ich auf die Toilette musste, oder unter die Dusche.

Eines Tages, wurde es mir zu viel. Ich wollte raus! Ich wollte wieder die Vögel sehen und die Blumen riechen. Einfach nur in unserem Garten sitzen.
Ich habe meinen Sohn bei diesem, für ihn schwierigen Schritt, nach draußen begleitet. Ich habe mit ihm geredet, habe ihn gestillt, ihm meine Nähe und so viel wie möglich Hautkontakt gegeben .

Wichtig ist, dass man in solchen Momenten ehrlich zu sich selber und in der eigenen Mitte ist. Mann darf keine Ängste haben und auch keine innere Unruhe. All das vermittelt dem Kind Angst. Dadurch wird das Kind selber unruhig und ängstlich.

Sicher ist es nicht immer leicht. Gerade nicht für eine Mutter, die selber hochsensibel ist. Ich neige selber noch viel zu oft dazu, mit meinen negativen Gefühlen in eine Situation zu gehen und mir zu denken: „Das schafft er nicht! Das ist doch zu viel für ihn!

Ich habe Angst, dass ich ihn nicht begleiten kann, das ich selber nicht die Kraft habe.
Besonders an Tagen an denen es mir selber nicht gut geht.

Wir können unsere Kinder nicht von allem Unangenehmen fern halten, aber wir können sie begleiten.
Sie werden immer wieder in Situationen komme welche sie überreizen und überfordern , doch sie werden lernen damit umzugehen.

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